Montag, 16. März 2015
Pausen
Und hier ist mal wieder eure Stadtlauscherin. Nach längerer Zeit. Deshalb heute zum Thema Pausen. Weil jeder auch einmal Pausen braucht. Irmi auch.
Dabei würde sie so gern fleißig sein. Aber manchmal will nichts gehen. Nichts konstruktives, kreatives, sinnvolles. Funktionieren, das geht vielleicht noch. Liefern, abliefern.
Pausen. Wer braucht sie nicht? Wer gerade ausgebrannt ist und in seinem eigenen Tunnel einen Halt sucht, eine Wand zum anlehnen und ausruhen. Ruhen von all den Erwartungen, die an uns gestellt werden, die wir uns selbst stellen. Bitte Ruhe!
Einfach Ruhe. Kommunikationspausen.
Ohne Erklärungszwang. Respekt vor unserem Bedürfnis nach Pausen.
Selbst Flaschen haben ein Recht auf Pausen. Ja, sogar Flaschen! Irmi fand neulich an einem Glascontainer die Aufschrift "Bitte keinen Flascheneinwurf zwischen 13 und 15 Uhr". Wollen nun die Flaschen den Einwurf nicht, oder wir. Hat eigentlich jemand die Flaschen gefragt ob sie überhaupt eine Pause brauchen? Sie sind leer, ausgetrunken. Flaschen ists vielleicht egal, wann sie entsorgt werden. Uns nicht. Kampf um die Pause! Lets fight for the break.Auftanken, Luftholen.
Von der Freundin bekam Irmi zu Weihnacht eine wunderbare CD "Berühmte Pausen in Opern". Wie genial! Das ist es. Was wäre Musik ohne Pausen? Eine Sinfonie von Bruckner ohne die Pause voller Spannung nach einer grandios bombastischen Dissonanz. Also dieser wunderbare Moment, wenn der Akkord im Saal verhallt, weiterschwingt. Nur Mut, Mut zur Pause, Maestro.
Und nach der gefühlten Ewigkeit der Dirigent die Zuhörer, sich und die Musiker erlöst. Erlöst mit dem Atem zur nächsten Phrase. Erlösung dem Erlöser. Mut zur Pause. (24.01.11)

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