Montag, 16. März 2015
Date
Seid gegrüßt, Ihr Stadtaffen und Übriggebliebenen der letzten Nacht. Wochenende ist in der Stadt.
Irmi grüßt ausm Kuschelbettchen, aus dem Eigenen. Zum Glück. Neben ihr das kleine Stoffmonster mit dem roten und dem grünen Öhrchen, dass mir die Freundin in die neue Stadt mitgab. Der schönste Anblick am Morgen. Und vor allem hat man kein schlechtes Gewissen, was man da jetzt liegen hat neben sich. So schön und sinnlich wie neulich als Muse wäre der Anblick heute sicher nicht gewesen.
Irgendwann ist immer das erste mal, sagte sich Irmi gestern.
Hej, mein erstes richtiges Date! Also, der Typ Mann nannte es so.
Ich hätte "Lass uns schön zusammen essen gehen" dazu gesagt.
Am Abend vorher hatte ich ihn auf einer Blogger-party kennengelernt.
Irmi, die Mitgeschleppte, konnte stadtlauschen vom feinsten, who is who in town. Wer in Begleitung welcher der sexy blonden high-heel-cats.
Blogs zum Thema "Date" wurden gelesen und dann weggetanzt.
Aber zurück zu meinem Date last night.
Muss man wirklich mal gemacht haben.
Beschnuppern mit klarer Ansage: treffen wir uns wieder oder nicht.
Kann ich meine Augen und Sinne heute abend nicht von dir lassen oder should I stay or should I go.
Ihr Lauscher im Lande, wie gehts euch mit dates?
Das würde mich interessieren, bitte bloggen!
Was zieht man also an? Verkleidung in bunt-kreisch oder klassisch das kleine Schwarze. Wo führt der Mann mich überhaupt hin? Edelrestaurant oder Kneipe.
Over or underdressed, that´s the Question.
Irmi entschied sich für den Rock, den sie ihr heute beim shopping hingehangen hatten.
Schon falsch! Also Planung ist alles.
Ok, also demnächst für weitere solcher Abende bittte eine Schrankecke mit dating-outfit.
Hauptsache, dachte sich Irmi, benehme ich mich wie "ich selbst".
Aber, wer bin ich heute?
Die multiple Persönlichkeit hat da schon das erste große Problem des Abends.
Das zweite Problem, das Gegenüber benahm sich anscheinend wirklich wie "er selbst". Wo schaut man dann hin? Die Alternative ist ja doof bei so einem Dating.
Am Nebentisch im Restaurant das gelangweilte, sich nichts mehr sagende Ehepaar.
Ok, Irmi hätte mit diesem Mann vielleicht flirten können, zur prickelnden Anregung seiner Beziehung.
Bin ich Mutter Teresa? Nee, die Helfer-Persönlichkeit lassen wir heut mal zuhause.
Bleibt, den Selbstgesprächen des Gegenübers zu lauschen oder zumindest so zu tun, als würde man lauschen.
Kann Irmi ja sozusagen beruflich ganz gut.
Das Menü und der Wein waren übrigens vom Feinsten. So hat sich der Abend kulinarisch doch richtig gelohnt. Und wieder was gelernt hat man. Neugierig aufs Leben. Bleibt Ihr bitte auch neugierig, Ihr Lauscher im Lande.(12.02.12)

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