Mittwoch, 18. März 2015
Wissen
irmingard, 11:09h
Im Zug, Richtung Rheinland. Ich hätte auch nach Naumburg oder in die Hauptstadt fahren können. Wohin wir reisen (mit der Datensicherungsbahncard) will der Konzern jetzt zu gezielten Werbezwecken nutzen. So, wie es schon länger bereits Einkaufsportale im Internet tun. Nach einem Matratzenkauf im Internet wurde ich beim Lesen eines Feuilletonbeitrags mit Werbebuttons für Matratzen bombardiert. Nein danke, ich habe schon eine. und ich benötige auch keine zweite-in den nächsten Jahren , hoffe ich. Lasst mich in Ruhe! Aber wem bei www.Anonymus darf ich diesen Fluch an den Kopf werfen?
Wer über jemanden etwas wissen will, kann in den Suchmaschinen sämtliche, selbstverständlich auch rechtlich nicht frei gegebene, Ablichtungen aufstöbern. Da ist man oft selbst erstaunt, was man findet. Es gibt Jugendfotos von Jesus, oder Herrn Gutenberg, also dem ohne Dr.-dem Buchdrucker.
Heute zählt wohl weniger das Allgemeinwissen, als vielmehr das allgemeine Wissen über jemanden.
Das meiste wissen wir aber wohl über unsere Nachbarn. Und sie über uns. Ob man will oder nicht. Aufwach-und Schlafrhythmus sind im gesamten Haus am Jalousierattergeräusch zu erkennen. Von den anderen Geräuschen mal ganz abgehört.
Oder weiß doch der Postbote mehr?
Der für mein Haus zuständige weiß jedenfalls wohl schon vom Vorgänger, zu welchen Tageszeiten ich anzutreffen bin, um die Internetshop-Bestellungen der gesamten Hausbewohner als bunten Paket-Turm in meinem Flur zu stapeln. Er freut sich immer so sehr, sie loszuwerden. Diese Freude kann ich ihm ja nicht nehmen. Und somit lerne ich auch beinahe alle Nachbarn kennen-man braucht sie vielleicht auch einmal. Manchmal auch nur zur Entschuldigung für die zeitweise musikalische Lärmbelästigung.
Freiwillig oder unfreiwillig weiß ich über meine Nachbarn, wer viele paar Schuhe hat-falls er von den bestellten nicht einige Retour sendet. Oder wer einen Computerbastelfimmel hat. Das macht sich auch gut, kann man vielleicht einmal brauchen beim nächsten Hartwaren-Absturz.
Intimere Bestellungen landen wohl leider nicht bei mir, sonst wüsste ich mehr über die wirklich interessanten Dinge des Hauses. Zumindest weiß ich, welcher männliche Nachbar seiner Frau öfter einen Blumenstrauß zukommen lässt. Dieser Nachbar weiß aber mittlerweile auch viel über mich, ablesbar am jeweiligen Gesichts-u. Frisurzustand bei Öffnung der Wohnungstür.
Als ich das Thema vor kurzen mit einer Freundin beim Café streifte, erzählte sie, dass Ihre Nachbarn sie darauf ansprachen, wann sie so zu Bett geht als Künstlerin und wen sie da neulich in der Küche sitzen hatte.
Als lebender Single könnte dieses Wissen aber auch durchaus einmal sehr hilfreich sein, falls man ein Alibi braucht z.B. Ich schaue zuviele Krimis...
Am meisten wissen aber eindeutig: Taxifahrer.
Einer erzählte mir während der Fahrt alles, was er über meine Familie wusste. Die Fahrt war kurz, er hatte wohl Angst, mir nicht sein gesamtes Wissen in der Kürze verkünden zu können und erzählte ohne Punkt und Komma.
Ob mich sein gesammeltes Wissen irgendwie interessiert, fragte er nicht. Bei einigen Details fragte er so zielgerichtet nach, dass ich mir die Bemerkung, damit hätte er in vergangenen Gesellschaftssystemen viel Geld verdienen können, nicht verkneifen konnte. Er brachte mich direkt zu meinem Haus. Ohne meine vorherige Nennung der Zieladresse-mit dem wohl nett gemeinten Hinweis: ich weiß doch, wo sie wohnen. Das machte mir dann doch Angst. Wenn Sie also einmal vergessen haben sollten, in welchem Lokal Sie wann und oder mit wem waren-oder wo sie wohnen- fragen Sie Ihren Arzt. oder besser: den nächsten Taxifahrer.
Wer über jemanden etwas wissen will, kann in den Suchmaschinen sämtliche, selbstverständlich auch rechtlich nicht frei gegebene, Ablichtungen aufstöbern. Da ist man oft selbst erstaunt, was man findet. Es gibt Jugendfotos von Jesus, oder Herrn Gutenberg, also dem ohne Dr.-dem Buchdrucker.
Heute zählt wohl weniger das Allgemeinwissen, als vielmehr das allgemeine Wissen über jemanden.
Das meiste wissen wir aber wohl über unsere Nachbarn. Und sie über uns. Ob man will oder nicht. Aufwach-und Schlafrhythmus sind im gesamten Haus am Jalousierattergeräusch zu erkennen. Von den anderen Geräuschen mal ganz abgehört.
Oder weiß doch der Postbote mehr?
Der für mein Haus zuständige weiß jedenfalls wohl schon vom Vorgänger, zu welchen Tageszeiten ich anzutreffen bin, um die Internetshop-Bestellungen der gesamten Hausbewohner als bunten Paket-Turm in meinem Flur zu stapeln. Er freut sich immer so sehr, sie loszuwerden. Diese Freude kann ich ihm ja nicht nehmen. Und somit lerne ich auch beinahe alle Nachbarn kennen-man braucht sie vielleicht auch einmal. Manchmal auch nur zur Entschuldigung für die zeitweise musikalische Lärmbelästigung.
Freiwillig oder unfreiwillig weiß ich über meine Nachbarn, wer viele paar Schuhe hat-falls er von den bestellten nicht einige Retour sendet. Oder wer einen Computerbastelfimmel hat. Das macht sich auch gut, kann man vielleicht einmal brauchen beim nächsten Hartwaren-Absturz.
Intimere Bestellungen landen wohl leider nicht bei mir, sonst wüsste ich mehr über die wirklich interessanten Dinge des Hauses. Zumindest weiß ich, welcher männliche Nachbar seiner Frau öfter einen Blumenstrauß zukommen lässt. Dieser Nachbar weiß aber mittlerweile auch viel über mich, ablesbar am jeweiligen Gesichts-u. Frisurzustand bei Öffnung der Wohnungstür.
Als ich das Thema vor kurzen mit einer Freundin beim Café streifte, erzählte sie, dass Ihre Nachbarn sie darauf ansprachen, wann sie so zu Bett geht als Künstlerin und wen sie da neulich in der Küche sitzen hatte.
Als lebender Single könnte dieses Wissen aber auch durchaus einmal sehr hilfreich sein, falls man ein Alibi braucht z.B. Ich schaue zuviele Krimis...
Am meisten wissen aber eindeutig: Taxifahrer.
Einer erzählte mir während der Fahrt alles, was er über meine Familie wusste. Die Fahrt war kurz, er hatte wohl Angst, mir nicht sein gesamtes Wissen in der Kürze verkünden zu können und erzählte ohne Punkt und Komma.
Ob mich sein gesammeltes Wissen irgendwie interessiert, fragte er nicht. Bei einigen Details fragte er so zielgerichtet nach, dass ich mir die Bemerkung, damit hätte er in vergangenen Gesellschaftssystemen viel Geld verdienen können, nicht verkneifen konnte. Er brachte mich direkt zu meinem Haus. Ohne meine vorherige Nennung der Zieladresse-mit dem wohl nett gemeinten Hinweis: ich weiß doch, wo sie wohnen. Das machte mir dann doch Angst. Wenn Sie also einmal vergessen haben sollten, in welchem Lokal Sie wann und oder mit wem waren-oder wo sie wohnen- fragen Sie Ihren Arzt. oder besser: den nächsten Taxifahrer.
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